Die gesundheitliche Situation der Kinder in Nepal ist noch immer sehr schwierig und die Kindersterblichkeit vergleichsweise hoch. Seit 2017 gibt es eine Healthpost in erreichbarer Nähe. Häufig fehlen dort aber Medikamente und auch der Health-Assistant ist nicht immer anwesend. Auf unserem Schulgelände haben wir eine Erste-Hilfe-Station eingerichtet. Hier gibt es Medikamente und Verbandsmaterialien, sodass wir die Möglichkeit haben, unsere Kinder, Mitarbeiter:innen und auch die Bewohner:innen der umliegenden Dörfer vor Ort zu versorgen. Bei schwereren Erkrankungen oder Verletzungen können wir die Kinder in Krankenhäuser nach Kathmandu bringen lassen. Wir unterstützen einzelne Schulabgängerinnen bei der Ausbildung zur Krankenschwester. Sie verpflichten sich dann im Gegenzug, für drei Jahre als bezahlte Krankenschwester in unserer Erste-Hilfe-Station zu arbeiten.
Um Infektionskrankheiten möglichst zu verhindern, legen wir Wert auf hygienische Maßnahmen, wie sauberes Trinkwasser, Händewaschen, Toiletten mit Wasserspülung sowie Warmwasseranlage im Duschhaus.
Obst, Gemüse und Eiweiß stehen den armen Familien im Hochland selten zur Verfügung, sodass die Kinder oft mangelernährt sind. An unserer Schule gibt es für jedes Kind täglich ein warmes Mittagessen. In zunehmendem Maße sorgen die Eier aus unserem Hühnerhaus und unsere Gärtnerei mit ihren Gewächshäusern für Abwechslung auf dem Speiseplan und vor allem für die notwendige Vitamine und Eiweiß.
Einige unserer deutschen Mitarbeiter arbeiten mit körper- und mehrfachbehinderten Kindern. Daher ist uns die Situation behinderter Kinder in Nepal ein besonderes Anliegen. Die Menschen in der Region kennen unser Projekt, Eltern kommen mit ihren behinderten Kindern von weit her und erbitten Hilfe. Durch fehlende Versorgung und Aufklärung bleiben gebrochene Gliedmaßen oft unbehandelt oder sind falsch zusammengewachsen, Kinder und Erwachsene leiden an Krankheiten, die mittlerweile gut behandelbar sind. Wir geben Medikamente, finanzieren den Transport in Krankenhäuser und organisieren die Verbindung zu den Fachkliniken. Hin und wieder ermöglichen wir auch die Versorgung mit Hilfsmitteln, wie z.B. Rollstühlen, orthopädischen Schuhen oder lernen Eltern an, krankengymnastische Übungen selbst anzuwenden oder das Handling dieser Kinder im Alltag zu verbessern.
Erstmals nach der COVID-19-Pandemie war es uns wieder möglich das Projekt zu besuchen. Wir waren beeindruckt, was sich in den 3 Jahren alles getan hat, wie z.B. die Renovierungs-arbeiten und die neue Küche mit Bäckerei. Das Projekt geht einen weiteren Schritt Richtung autarker Versorgung der Kinder und Mitarbeiter:innen.
Die staatliche medizinische Versorgung ist sehr schlecht: Seit den einschneidenden COVID-19-Maßnahmen gibt es keinen Arzt mehr vor Ort und auch die Medikamente sind knapp. Wir können nur bedingt helfen, da wir auf diese Situation nicht vorbereite waren. Der Schwerpunkt unserer Reise lag auf der Frage, wie geht es nach der Schule weiter? Wir knüpfen Kontakt mit zwei Organisationen, die sich in ganz unterschiedlicher Weise diesem Thema widmen und eine handwerkliche Ausbildung in Nepal anbieten bzw. nepalesische Jugendliche nach einem Deutsch-Sprachkurs für eine Lehre nach Deutschland vermitteln.
Das Jahr 2021 steht noch ganz unter den Auflagen der COVID-19-Pandemie und zum Jahresbeginn ist die Schule geschlossen. Die unterrichtsfreie Zeit wird genutzt, um Renovierungsarbeiten an den Gebäuden durchzuführen. Außerdem wird die Küche erweitert und mit Gaskochern ausgestattet. So helfen wir mit, die Abholzung des Regenwaldes zur Gewinnung von Feuerholz zu reduzieren.
Durch unsere Sondersammlung aus dem Dezember 2020 konnten wir die bedürftigen Familien vor Ort mit Reis unterstützen und dazu beitragen, dass die Familien, die auf das Einkommen der Tagelöhner verzichten mussten über den Winter kommen. Ab April kann der Unterricht in allen Klassen wieder aufgenommen werden – vorerst mit Mund-Nasen-Schutz und in Form von Wechselunterricht.
2020 ist auch für die Sherpa Schule ein schwieriges Jahr. Im Februar ist es noch gelungen die Lebensmittel, Schulsachen und unser Hilfslieferung nach Bamti zu bringen. Im April kam dann der landesweite Shutdown wegen der COVID-19-Pandemie. Wir müssen die Schule schließen, können aber eine Notversorgung aufrechterhalten. Die Ernährung der Internatskinder, die nicht nach Hause konnten, ist durch den Transport im Februar gesichert. Erst im Dezember ist es den Klassen 5 – 7 erlaubt wieder zum Unterricht zu kommen. Zu Weihnachten haben wir eine Sammlung gestartet, um Menschen in Nepal zu unterstützen, die aufgrund des langen Lockdowns Hunger leiden.
Wir feiern 20 Jahre Sherpa Schule Bamti Bhandar. Das Lehrerhaus ist fertig gestellt.Während unseres Aufenthalts vor Ort starten wir ein Projekt zur Aufklärung über die Bedeutung einer Berufsausbildung.
Wir versuchen auch über die Verlockungen durch Arbeitsangebote aus dem Ausland aufzuklären. Vor allen in Kathmandu, aber auch im Hochland treffen wir immer wieder auf entsprechende Werber. Wir erweitern den landwirtschaftlichen Bereich um eine Kiwi-Plantage kombiniert mit Teepflanzen und Bienenstöcken zur Gewinnung von Honig.
Wir haben Kontakt geknüpft mit der Organisation „Schulen für Nepal e.V.“, die im Kathmandu-Tal eine Berufsschule aufbaut. Sie bieten an, Schulabgänger von unserer Schule aufzunehmen, um sie in handwerklichen Berufen auszubilden. Unsere Abschlussklasse besucht diese Berufsschule mit ihren Ausbildungsstätten für eine Woche, um sich hierüber ein Bild zu machen.
Die beiden Internatshäuser sind fertig gestellt. Eines für Mädchen, das andere für die Buben. Der Schulhof ist wieder nutzbar, die Baumaterialien sind verbaut oder zur Seite gelegt. Ein Hühnerhaus und mehr Ackerbau erweitern unser Angebot an selbstproduzierten Lebensmitteln. Diese beiden Bereiche kommen zu unseren landwirtschaftlichen Ausbildungsmöglichkeiten hinzu. Auch die anderen Werkstätten, Schneiderei und Schreinerei kommen wieder in Gang.
Der Winter 2015/16 ist hart für unsere Kinder. Die Internatsgebäude sind einsturzgefährdet und die Kinder schlafen zum Teil in großen, provisorischen Zelten. Die Schule wird mit aller Kraft wiederaufgebaut. Im Frühjahr kann sie dann teilweise schon bezogen werden. Klassenzimmer werden aber erst einmal zum Schlafen für unsere Internatskinder genutzt. Die älteren Schüler werden weiterhin in unseren aus Strohmatten gefertigten Räumen unterrichtet. Im Frühjahr beginnt der Wiederaufbau des Bubeninternates. Einige Lehrer wohnen immer noch in provisorischen Holzhütten durch die der Wind pfeift. Im März, als eine Abordnung unseres Teams vor Ort ist, wird die neue Schule eingeweiht. Es ist kaum zu fassen, dass unter diesen schwierigen Umständen das Schulgebäude wieder steht. Durch die Mitarbeit der Eltern und Bewohner vor Ort hatten diese die Möglichkeit mit Ihrem Lohn später den Wiederaufbau ihrer eigenen Häuser zu finanzieren. Dies hat zu einer großen Solidarität der Bevölkerung mit unserer Schule beigetragen.
Die Rotarier Memmingen Allgäuer Tor haben es ermöglicht das Trinkwasserproblem grundlegend anzugehen. Eine unterirdische Quellfassung und die neuen Leitungen bis zum Projekt sind schon im April fertiggestellt. Die neue Trinkwasseranlage soll noch durch eine Warmwasseraufbereitung mit Solarenergie erweitert werden. Doch dann kommt das Erdbeben: Das zweite schwere Beben am 12. Mai 2015 setzt unserem Projekt schwer zu: 4 Gebäude sind so schwer zerstört, dass sie abgebaut und neu aufgebaut werden müssen. Dazu gehören die Schule, das Bubeninternat, die Versorgungsgebäude und das Haus unseres Schulleiters. Alle anderen Gebäude müssen renoviert werden. Die Schule wird erst einmal geschlossen, weil es viel zu gefährlich wäre, die Räume zu nutzen. Ab dem 8. August kann in Zelten wieder Unterricht gehalten werden. Während der Regenzeit werden die eingestürzten Häuser abgebaut und noch brauchbare Baumaterialien auf dem Schulhof sortiert. Ab Herbst beginnt dann der Neuaufbau. Um erdbebensicherer zu bauen werden die Häuser mit Stahlbeton verstärkt und nur noch ebenerdig gebaut.
Wir haben 4 Klassenzimmer an unsere Schule angebaut und sie wird jetzt Jahr um Jahr erweitert bis zur 8. Klasse. Damit wird in 3 Jahren der zweite nepalesische Schulabschluss (Secondary) an unserer Sherpa Schule möglich sein. Das entspricht in etwa unserem Qualifizierenden Hauptschulabschluss. Ein drittes Gewächshaus wird gebaut, um die gesunde Ernährung der wachsenden Schülerzahl zu gewährleisten. Außerdem entsteht ein großes Hühnerhaus. Hierfür gibt wieder das Kindermissionswerk die notwendigen Gelder. Durch diese Errungenschaft ist jetzt auch eine eiweißreiche Ernährung unserer Schüler:innen und Mitarbeiter:innen möglich.
Das Wasserkraftwerk wird eingeweiht und bringt bis zu 10 KW Leistung. Durch den heftigen Monsun gibt es viele Erdrutsche. Auch in unserer Gegend sind viele Familien betroffen. Wir helfen ihnen mit 5.000 €.
Das Kindermissionswerk Aachen unterstützt uns mit 18.600 € beim Bau des neuen Wasserkraftwerks. Dadurch sind wir jetzt in der Lage mit Strom zu kochen. Vor allem die riesigen Mengen Reis (20 bis 40 kg am Tag), werden jetzt in elektrischen Reiskochern zubereitet. Dies vermindert die Abholzung des Waldes spürbar. Einer unserer Schulabgänger bekommt ein Stipendium für eine Ausbildung zum Elektriker. Er wird nach dieser Ausbildung bei uns an der Schule arbeiten. Damit haben wir dann gleich eine „Fachkraft“ vor Ort.
In diesem Jahr stehen im Mittelpunkt die Pflege und der Erhalt der bestehenden Gebäude. Es ist wichtig zu vermitteln, dass es nicht immer nur um Erweiterung und Neubau geht, sondern genau so wichtig ist die angemessene Pflege. Der Bau der Treibhäuser lässt uns hoffen, dass wir das ganze Jahr über vitaminreiche Kost für die Kinder und Mitarbeiter:innen haben werden. Außerdem ist damit ein weiteres praktisches Angebot für die Schüler und Schülerinnen der 4. und 5. Klasse gegeben.
Swarsoti, ein Waisenkind, das bei uns im Projekt aufgewachsen ist, bekommt ein Stipendium für eine Krankenschwesternausbildung. Mit ihr wird vereinbart, dass sie nach Abschluss der Ausbildung in unserer Ersten Hilfe Station arbeiten wird.
Dies war ein Jahr der „Beständigkeit“. 230 Schüler:innen besuchten unsere Schule. Auch der Ausbau der Werkstätten stand im Mittelpunkt. Mittlerweile besuchen alle Schüler:innen der oberen Klassen einen Kurs in der Näherei oder Schreinerei, um grundlegende handwerkliche Erfahrungen zu erwerben.
Unser Kooperationspartner im Projekt Nuri Lama hat geheiratet. Seine Frau Lakpa, eine ausgebildete Krankenschwester arbeitet im Projekt und bringt sich in vielen wichtigen Bereichen ein. Unsere Schule hat jetzt 240 Schüler und davon 52 Internatskinder. Ab der 3. Klasse wird Schreinern oder Schneidern als Pflichtunterricht eingeführt. Somit wird jede/r Schüler/in auch mit einem handwerklichen Beruf vertraut gemacht und es gibt viele, die Freude daran finden.
Unsere Schule ist gewachsen -über 200 Kinder! Ein anonymer Spender aus England hat ein großes 3-stöckiges Haus bauen lassen. Es dient als Mädcheninternat, für die Verwaltung und auch als Wohnmöglichkeit für Gäste oder wenn Familie Tsering vor Ort ist.
Um unsere Schüler auch ins Berufsleben einzuführen eröffnen wir eine Schneiderei und eine Schreinerei. Dabei gehen wir von der Vorstellung aus, wie so eine berufliche Ausbildung auch bei uns in Deutschland angeleitet wird. Dies gestaltet sich aber viel schwieriger, als wir vermutet hatten. Denn zum einen gehören die handwerklichen Berufe zu den niedrigen Kasten und zum anderen träumen unseren Schüler/innen davon Arzt oder Pilot zu werden, nach Kathmandu oder sogar ins Ausland zu gehen.
Die Wartung der Trinkwasseranlage gestaltet sich schwierig. Der Sandfilter muss regelmäßig rückgespült werden. Außerdem wurde die Quelle nur mit einem Wellblech abgedeckt. Unsere Messungen bestätigen leider eine unverändert hohe Belastung durch Bakterien.
Nepal befindet sich im Bürgerkrieg. Die Maoisten versuchen ihre Macht auszuweiten und halten das ganze Land unter Druck. Es ist sehr schwierig ins Projekt zu kommen, aber wir schaffen es mit Ang Tserings Hilfe. Unsere Schule bleibt von Überfällen verschont.
Wir können an das Internat ein Toilettenhaus anbauen. Jetzt müssen die Internatskinder nicht mehr in der Nacht über den großen Schulhof zu den Schultoiletten laufen. Außerdem haben wir die gesamte Trinkwasseranlage von der Quelle bis zu den Hähnen saniert und mit einem Filter versehen. Wir hoffen sehr, dass die Wasserqualität damit nachhaltig verbessert werden konnte. Für den Schulhof wurden Spielgeräte angeschafft. Das ist für Nepal etwas ganz Besonderes und wird von den Kindern begeistert genutzt. Swarsoti, eine unserer Schulabgängerinnen hat ein Stipendium bekommen um eine Ausbildung als Krankenschwester zu machen. Sie verpflichtet sich danach 3 Jahre in unserer Ersten-Hilfe-Station zu arbeiten.
Unser Internatsgebäude wurde saniert. Dazu wurde es bis auf die Holzgrundkonstruktion abgebaut. Die morschen Hölzer wurden ersetzt und das Haus mit den Steinen wieder aufgebaut. Jetzt können wir 30 Kinder ins Internat aufnehmen.
Das Vorratshaus wurde gebaut. Mittlerweile haben wir 180 Kinder zu versorgen. Dieses Haus hat ein Schleppdach bekommen, unter dem die Wäsche getrocknet werden kann. Ein ganz besonderes Ereignis war, dass unsere ersten 7 Kinder den Primary Schulabschluss gemacht haben. Mit vielen Tränen haben sie sich von der Schule verabschiedet.
Unser Wasserkraftwerk mit 3 kW wurde gebaut. Es ist sehr wirkungsvoll, denn die dunklen Schulräume mit ihren kleinen Fenstern sind nun hell geworden. Und auch abends gibt es Licht in den Internatsräumen. Für die Schule haben wir eine kleine Bücherei eingerichtet. Mit großer Begeisterung konnten die ersten 60 Bücher dort angeschaut werden.
Wir können das Dach der Schule sanieren, das an vielen Stellen undicht geworden ist. Jetzt strahlt es in hellem Blau und ist schon weit vom Pass aus zu sehen. In einem Nachbartal hat sich während des Monsuns ein schwerer Erdrutsch ereignet, wobei viele Menschen, darunter 20 Kinder ums Leben kamen. Mit dem Geld einer Sondersammlung kann Ang Tsering Lebensmittel, Zelte und lebensnotwendige Ausstattungen kaufen und vor Ort verteilen. Die Menschen aus Thapa waren sehr dankbar für diese Hilfe.
Im Frühling erreicht Jutta Schaut mit einem Team von zwei Mitarbeiter:innen erneut die Schule, in der mittlerweile 8 Lehrer:innen 158 Kinder betreuen. Zum ersten Mal bringen wir Schulmaterial, Medikamente und einen Rollstuhl mit ins Hochland. Das Team bemüht sich um Lehrer:innenfortbildung, da der Unterricht in Nepal meist durch Vorsprechen und Nachsprechen abgehalten wird. Außerdem bauen wir eine kleine Erste Hilfe Station auf, da es in dieser Gegend überhaupt keinen Arzt gibt. Einfache Medikamente und Verbandsmaterialien sind wichtige Hilfsmittel.
In diesem Jahr eröffnet auch das Internat. 20 Kinder werden dort betreut, meist Waisen oder Kinder, die von Verwahrlosung bedroht sind. Die Internatsräume werden im ehemaligen Wohnhaus der Familie Ang Tsering eingerichtet. Auch ein Duschhaus wird gebaut, auf dem über Sonnenkollektoren warmes Wasser erzeugt wird. Die Finanzierung gelingt über viele Diavorträge und Werbung von Sponsoren, aber auch über sehr großzügige Einzelspenden.
Bei einer Wanderung erreicht Jutta Schaut den Ort Bamti Bhandar. Dort trifft sie auf die Sherpa Schule in der ein Lehrer 25 Kinder unterrichtet. Sie sitzen in einem dunklen, kalten Raum, die Fenster haben nur teilweise Glas. Diese Schule wurde vor vielen Jahren von Schweizer Nepalesen gebaut, die dann aber dieses Projekt nicht mehr weiter unterstützt haben. Nun gibt es zwar einige Räume, aber kein Geld, um diese Schule wirklich zu betreiben. Dafür jede Menge Kinder, die gerne zum Unterricht kommen würden. Mr. Ang Tsering Lama und seine Familie, der der Grund und das dort befindliche Wohnhaus gehören lernt Jutta Schaut in Kathmandu kennen. Sie sind begeistert von der Idee die Schule wieder zum Laufen zu bringen. Mit ihnen entwickelt sich eine herzliche Kommunikation und eine zuverlässige Zusammenarbeit über viele Jahre.
Wieder zu Hause beginnt Jutta Schaut für diese Schule zu sammeln. Die Organisation Kinderhilfe Nepal/Indien e.V. Würzburg ist bereit die Sherpa Schule als weiteres Projekt in ihren Verein aufzunehmen. Dies erleichtert den Start ungemein, da die Anerkennung der Gemeinnützigkeit verhältnismäßig schnell und unkompliziert verläuft.
In den folgenden Monaten werden in der Schule weitere Lehrer/innen angestellt und wir entwickeln ein System von Patenschaften. In Bamti kommen die ersten 100 Kinder an die Schule. Die Schule hat eine Vorschule mit Nursery, Lower Kindergarden und Upper Kindergarden sowie fünf Schulklassen. Sie endet mit dem Primary Abschluss. Dies entspricht dem nepalesischen Schulsystem, das sich an das englische anlehnt.
Neben der schulischen Ausbildung können unsere Kinder praktische Erfahrungen in der Schneiderei, Schreinerei oder in der Landwirtschaft sammeln. Entsprechende Werkstätten wurden eingerichtet und Lehrkräfte eingestellt. Neben den Ausbildungsmöglichkeiten für die Jugendlichen bieten die Werkstätten die Möglichkeit, dass Möbel für Klassenzimmer und Internat selbst angefertigt oder Teile der vorgeschriebenen Schuluniform selbst genäht werden können. Die Schule besitz mehrere Gewächshäuser und ein Hühnerhaus, 2020 kamen eine Tee- und Kiwi-Plantage dazu. So wird die Versorgung unserer Kinder mit vitamin- und eiweißreicher Ernährung verbessert.
Sauberes Trinkwasser ist selbst in so einem wasserreichen Land wie Nepal keine Selbstverständlichkeit. Nach vielen Bemühungen verfügt die Sherpa-Schule inzwischen über eine eigene Quelle, die ausreichend Wasser liefert. Wir überprüfen die Qualität einmal im Jahr in Zusammenarbeit mit dem Biologischem Laboratorium Dr. Lehmann in Lautrach. Leider ist das Wasser immer wieder mit Coli-Bakterien belastet. Die Verbesserung und Aufbereitung des Trinkwassers ist ein Projekt, das in dieser unwegsamen Umgebung nur schwer zu realisieren ist. Wir bemühen uns weiter um eine Lösung.
Große Gebiete Nepals verfügen über keinerlei oder nur schlechte Stromversorgung. Nach Planung eines Wasserkraftwerks durch unser Vereinsmitglied Bernd Zäh und den Bau durch eine nepalesische Firma, konnten wir 2003 unser erstes, eigenes Kraftwerk in Betrieb nehmen. Die Leistung von 3 kW reichte aus, um unsere Schule sowie die Internate und Nebengebäude zu beleuchten. Für zusätzliche Energie, die z.B. für die Reiskocher und die Werkstatt notwendig ist, bauten wir ein stärkeres Kraftwerk mit 10 kW Leistung. Wir danken dem Kindermissionswerk der Kath. Kirche in Aachen für die Übernahme eines Großteils der Kosten. Mittlerweile nutzen wir auch Sonnenenergie – auf dem Dach der Duschhäuser sorgen Solarpaneelen für warmes Wasser.
Unser Internat besuchen Waisenkinder oder Kinder, die auf Grund schwieriger familiärer Verhältnisse kein zu Hause mehr haben. Ebenso wohnen dort Kinder, die aus sehr entlegenen Gegenden kommen und deren täglicher Schulweg mehr als zwei Stunden wäre.
Seit 2017 haben wir zwei neu errichtete Internatsgebäude für Mädchen und Jungen. Beide sind nach gleichem Grundriss erbaut und enthalten die Schlafräume mit Etagenbetten, einen Sanitärbereich mit Toiletten, Duschen, Waschbecken und Warmwasser, das durch Solarenergie erzeugt wird. Beide Internatsbereiche haben einen Innenhof, in dem die Kinder ihre Wäsche waschen und trocknen.